Noch ein Halsband für die Burg Vischering - Ramsdorfer Schmiede übergibt Nachbau des legendären Halsbandes des Lamberg von Oer

Exponat bietet Geschichte zum Anfassen

08.09.2018, 17:06 Uhr
Landrat Dr. Schulze Pellengahr nahm nun von den Kunstschmieden André Terwey (rechts) und Gerd Pöhlchen die in Ramsdorf gefertigte Halsband-Replik entgegen.
Landrat Dr. Schulze Pellengahr nahm nun von den Kunstschmieden André Terwey (rechts) und Gerd Pöhlchen die in Ramsdorf gefertigte Halsband-Replik entgegen.

Die Burg Vischering ist um ein interessantes Ausstellungobjekt reicher. Anfang September konnte Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr eine in feinster Handarbeit gefertigte Replik des historischen Halsbandes des Ritters Lambert von Oer feierlich für die Burg Vischering in Empfang nehmen. Das Originalhalsband befindet sich in der neu konzipierten Dauerausstellung der Burg Vischering und erzählt von den drakonischen Maßnahmen früherer Zeiten.

Die Schöpfer der Halsbandreplik sind die Kunstschmiede Gerd Pöhlchen und André Terwey, der mit anderen Kollegen in der Trägerschaft des Heimatvereins Ramsdorf e.V. die ursprünglich aus Lüdinghausen stammende Beckmann'sche Schmiede Ramsdorf als lebendiges Museum betreibt. Sie bauten in monatelanger Feinarbeit alle Details des Originales ganz genau nach. Dabei benutzten sie auch historisches Handwerkszeug aus der Entstehungszeit des Originals. Damit am Ende auch alles richtig sitzt, musste sogar Ehefrau Monika Pöhlchen buchstäblich ihren Hals hinhalten. Denn Frauenhälse sind ja bekanntlich etwas schmaler als Männerhälse – und weisen, so gesehen, eher die Proportionen der Männer früherer Jahrhunderte auf. Einige bedeutsame Unterschiede zum Original-Halsband gibt es allerdings. Anders als die Vorlage ist die Halsbandreplik mit Magneten ausgestattet, die das zweiteilige Halsband fest aneinander heften, sich aber leicht lösen lassen. Es ist also kein Gang zum Schmied nötig, der das Halsband, wenn es einmal fest um den Hals gelegt wurde, wieder aufschlagen muss. So erging es ja damals dem Ritter Lambert von Oer. Auch die Dornen, die sich an der Innenseite des Halsbandes befinden und die im Original seinem Träger sicher eine große Qual bereiteten, sind herausnehmbar. Deshalb kann die Replik des Halsbandes nun auch ganz ungefährlich für museumspädagogische Zwecke Verwendung finden. Ihre Schöpfer freuen sich sehr darüber, dass auch hier „Geschichte zum Anfassen“ geboten wird – und suchen für die Museumsschmiede in Ramsdorf übrigens noch personelle Verstärkung durch die nächste Handwerkergeneration.