Mit Spiel und Gesang in die Mitte der Gesellschaft

Landrat startet Integrationstour in Ascheberger Eltern-Kind-Gruppe

19.02.2020, 15:14 Uhr
Saeruz Sandy Culu mit Sohn Ashtey und Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr (Aufnahme: Gemeinde Ascheberg, Simone Böhnisch)
Saeruz Sandy Culu mit Sohn Ashtey und Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr (Aufnahme: Gemeinde Ascheberg, Simone Böhnisch)

Bälle und bunte Tücher hatte Landrat Dr. Schulze Pellengahr als Geschenk für die Eltern-Kind-Gruppe „Griffbereit“ dabei, die er nun in Ascheberg besuchte. „Bälle lieben die Kinder im Moment sehr“, freute sich die pädagogische Leiterin der Gruppe, Franziska Langner. Davon konnte sich der Landrat selbst überzeugen, als er mit den Kindern im Alter von ein bis drei Jahren gemeinsam auf dem Teppich verschiedene Spielzeuge ausprobierte.

In Ascheberg startete die diesjährige Integrationstour des Landrates. Er möchte sich bis zum Sommer in unregelmäßigen Abständen einen persönlichen Eindruck über die verschiedenen Projekte zur Integration von neuzugewanderten Familien vor Ort zu machen. „Das Programm ‚Griffbereit‘ ist eine tolle Einrichtung. Es ist schön zu sehen, dass das Angebot von der Gemeinde Ascheberg und dem Verein der Übermittagsbetreuung so gut umgesetzt wird“, lobte der Landrat das Engagement – und ergänzte: „Wenn sich Mütter hier auch zu sensiblen Themen austauschen können und dabei der Spracherwerb im Fokus steht, ist das genau das, was wir brauchen, damit sich die Familien mehr und mehr integrieren können.“ Auch Aschebergs Bürgermeister Dr. Bert Risthaus ließ es sich nicht nehmen, an diesem Morgen zum Breil 5 in die Flüchtlingsunterkunft zu kommen, um der Initiative seinen Dank auszusprechen. „Es gefällt mir sehr gut, dass auch die Väter miteinbezogen sind und ihre Frauen und Kinder nach dem Treffen hier abholen kommen“, unterstrich der Bürgermeister, der sich sichtlich über die hohe Akzeptanz der Eltern-Kind-Gruppe freute. Martina Eissa, Vorsitzende des Trägervereins der Gruppe, betonte die unkomplizierte und wohlwollende Unterstützung und die funktionierende Zusammenarbeit des Fachbereichs Ordnung und Soziales der Gemeinde mit dem Kommunalen Integrationszentrum (KI) des Kreises. Über dieses Lob freuten sich Fachbereichsleiter Thomas Stohldreier von der Gemeinde und KI-Leiter Bodo Dreier. „Griffbereit“ ist ein Elternbildungsangebot der Landesweiten Koordinierungsstelle der Kommunalen Integrationszentren NRW. Das Angebot richtet sich vor allem an Familien mit Zuwanderungsgeschichte, aber auch deutsche Familien sind herzlich willkommen. In den Gruppen wird sowohl auf Deutsch als auch in der Erstsprache der teilnehmenden Familien gesungen und gespielt. Auch erfahren die Eltern, wie sie ihre Kinder in der allgemeinen und sprachlichen Entwicklung fördern können. „Ich komme immer gern in diese Gruppe, weil mein Sohn dann mit anderen Kindern spielen kann und ich mich gern mit den anderen Müttern austausche“, berichtete eine Teilnehmerin aus dem Irak. Eine pädagogische Fachkraft und eine zugewanderte Frau leiten gemeinsam die Gruppe. Sie hatten an diesem Vormittag viel zu tun, denn die Runde der teilnehmenden Familien war sehr groß. „Die Gruppe am Breil 5 in Ascheberg ist ein gutes Beispiel dafür, wie gut das Programm ‚Griffbereit‘ läuft. Wir beobachten auch in anderen Gruppen, dass immer mehr Väter dazu kommen und sich das Angebot mehr und mehr auch für deutsche Familien öffnet“, bestätigte Andrea Engelking, pädagogische Mitarbeiterin des Kommunalen Integrationszentrums.