Starker Rückhalt für Christian Schulze Pellengahr

Kreis-CDU geht mit Amtsinhaber ins Rennen um die Wahl zum Landrat

21.06.2020, 20:58 Uhr
Zu den ersten Gratulanten gehörten seine Frau Hannelore mit ihren gemeinsamen drei Kindern.
Zu den ersten Gratulanten gehörten seine Frau Hannelore mit ihren gemeinsamen drei Kindern.

Die CDU geht am 13. September erneut mit Dr. Christian Schulze Pellengahr ins Rennen um die Wahl zum Landrat im Kreis Coesfeld. Bei der Aufstellungsversammlung auf der Coesfelder Freilichtbühne erhielt der Amtsinhaber 159 der 162 abgegebenen Stimmen. „Ein sensationelles Ergebnis von über 98 Prozent“, freute sich der Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Marc Henrichmann. Erste Gratulanten des frisch aufgestellten Kandidaten waren seine Frau und seine drei Kinder.

Stehende Ovationen der Parteimitglieder hatte zuvor Dr. Schulze Pellengahr für seine Rede erhalten. Er erinnerte zunächst an den Beginn seiner ersten Amtszeit, der 2015 auf den Höhepunkt der Flüchtlingskrise fiel. Diese wurde gemeistert dank vieler Ehrenamtlicher und auch dank politischer Weichenstellungen der CDU, die sich unter anderem für die Einrichtung eines Integrationsausschusses einsetzte. Der amtierende Landrat stellte kommende Herausforderungen dar, blickte aber auch zurück auf viele Erfolge. Zum Beispiel, dass inzwischen gut 75 Prozent der Haushalte im Kreis Anschluss ans Glasfasernetz haben können. „Das ist Spitze in NRW und darüber hinaus.“ Ausführlich ging er unter anderem auf die Digitalisierungsstrategie, Bildung, Wirtschaftsförderung, Familie und Soziales, Klimaschutz und Sicherheit ein. Der Kreis Coesfeld habe Angebote des Landes, neue Stellen bei der Polizei zu schaffen, „offensiv genutzt“ und die Stellen unverzüglich besetzt. Das Ergebnis seien „mehr Polizisten auf der Straße“. Auch wegen des Bezugs des Haupttäters zum Kreis Coesfeld sprach Dr. Schulze Pellengahr den schweren sexuellen Missbrauch in Münster an. Die Stellen für Sachbearbeiter, die sich bei der Kripo um Kinderpornografie kümmern, seien bereits nach dem Fall in Lügde von zunächst 1,5 auf 5 aufgestockt worden. Zu Corona und Westfleisch fand der Landrat klare Worte: „Wir haben das Ausbruchsgeschehen besonnen, konsequent und erfolgreich bewältigt“, betonte er. Ministerpräsident Laschet habe erst am Tage zuvor erklärt, die Eindämmung sei in Coesfeld „vorbildlich gelungen“. Das sieht der aktuell stark betroffene Kreis Gütersloh offenbar ähnlich: „Der Austausch ist eng und kollegial“, erklärte Dr. Schulze Pellengahr. Mitarbeiter des Gesundheitsamtes des Kreises Coesfeld bereiteten sich auf den Einsatz im Kreis Gütersloh vor. Auf die Bundespolitik blickte anschließend Henrichmann. Fassungslos mache es ihn, dass die „Justizministerin zum Jagen getragen werden muss“, wenn es darum geht, Kindesmissbrauch klar als Verbrechen zu kennzeichnen – statt nur als Vergehen. Er kritisierte Forderungen der Grünen, die bei Rassismusvorwürfen die Beweislast auf die Polizisten umkehren möchten. „Das ist eine Schweinerei. So geht man nicht mit denen um, die für uns den Kopf hinhalten“, betonte der Bundestagsabgeordnete. Den Rassismusvorwurf der SPD-Vorsitzenden gegenüber der Polizei lehnte er scharf ab. „Mit pauschalen Vorwürfen würgt man jede Debatte ab“, erklärte er und wünschte sich stattdessen ein offenes, respektvolles Miteinander. Vor der Aufstellung der CDU-Direktkandidaten für die Kreistagswahl sprach Henrichmann den Stadt- und Gemeindeverbänden ein großes Kompliment aus. „Wir haben ein starkes Team“, erklärte er mit Blick auf die Kandidatinnen und Kandidaten für die Ratswahlen. Alle Berufsgruppen und Bevölkerungsschichten seien vertreten, von Studierenden und Auszubildenden über Angestellte und Selbstständige bis hin zu Beamten. „So gehört sich das für eine Volkspartei“, unterstrich er. Henrichmann forderte dazu auf, geschlossen aufzutreten und den Menschen im Kreis zu beweisen, „dass wir uns kümmern“. Die CDU könne „mit großem Selbstbewusstsein in die Kommunalwahl gehen“. Klare Vorgaben machte Klaus-Viktor Kleerbaum für die Wahl des Kreistags: „Wir wollen die absolute Mehrheit behalten, wir wollen alle 27 Wahlkreise gewinnen und wir wollen erneut den Landrat stellen“, betonte der Vorsitzende der Kreistagsfraktion. Mit diesen Kandidatinnen und Kandidaten tritt die CDU im Kreis Coesfeld bei der Wahl zum Kreistag am 13. September an: Angelika Selhorst (Wahlbezirk I, Ascheberg), Ludger Wobbe (II, Ascheberg), Stefan Holtkamp (III, Billerbeck), Werner Schulze Esking (IV, Billerbeck), Claus Löcken (V, Coesfeld), Hans-Peter Egger (VI, Coesfeld), Dr. Thomas Wenning (VII, Coesfeld), Valentin Merschhemke (VIII, Coesfeld), Klaus-Viktor Kleerbaum (IX, Dülmen), Prof. Josef Gochermann (X, Dülmen), Wilhelm Wessels (XI, Dülmen), Antonius Schulze Entrup (XII, Dülmen), Martin Bontrup (XIII, Dülmen), Anke Leufgen (XIV, Havixbeck), Andreas Lenter (XV, Havixbeck), Anna Maria Willms (XVI, Lüdinghausen), Michael Merten (XVII, Lüdinghausen), Anton Holz (XVIII, Lüdinghausen), Rainer Bolte (XIX, Nordkirchen), Josef Lütkecosmann (XX, Nottuln), Dr. Julian Allendorf (XXI, Nottuln), Ralf Danielczyk (XXII, Olfen), Franz Pohlmann (XXIII, Olfen), Anneliese Haselkamp (XXIV, Rosendahl), Klaus Markus (XXV, Senden), Günter Mondwurf (XXVI, Senden), Dr. Christian Vogdt (XXVII, Senden).