Landtagsabgeordneter Wilhelm Korth im Kreishaus

25.03.2021, 14:23 Uhr
Im informellen Austausch: Landtagsabgeordneter Wilhelm Korth (r.) und Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr (l.) im Coesfelder Kreishaus.
Im informellen Austausch: Landtagsabgeordneter Wilhelm Korth (r.) und Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr (l.) im Coesfelder Kreishaus.

Landtagsabgeordneter Wilhelm Korth besuchte nun das Kreishaus in Coesfeld, um sich unter anderem über das Fachprogramm SORMAS zu informieren. Die Software zur Kontaktnachverfolgung von Corona-Infizierten Personen setzt das Gesundheitsamt Coesfeld seit Dezember 2020 erfolgreich ein.

Aber dem Landwirt brennt auch ein anderes Thema unter den Fingernägeln: Welche Auswirkungen hat der Klima- und Naturschutz auf die heimische Landwirtschaft als ein ökonomisches Rückgrat im Kreis Coesfeld? Darüber und über die Wirkung der lang anhaltenden Corona-Pandemie auf die Branche wie auch auf die Bevölkerung insgesamt, tauschte sich der in Coesfeld-Stevede lebende 53-jährige Politiker mit Dr. Christian Schulze Pellengahr aus. „Die lang andauernden Einschränkungen sind für uns alle eine Herausforderung. Wir werden aus der Corona-Pandemie aber auch Positives für die Zukunft mitnehmen können“, blickt der Landrat nach vorne. Eines zeigt die Krise bereits jetzt: Die lang andauernden Restriktionen haben Bürgerinnen und Bürger verlässlich mitgetragen und ihren Teil zu der lange Zeit vergleichsweise niedrigen Sieben-Tage-Inzidenz beigetragen. „So konnte bekanntlich der Kreis in Absprache mit dem Gesundheitsministerium des Landes NRW eine Allgemeinverfügung bis zum 28.03.2021 erlassen, die auf das Erfordernis der Terminvereinbarung für den stationären Handel verzichtet. In den letzten Tagen haben sich die Bürgerinnen und Bürger ganz überwiegend konsequent an die Hygienevorgaben beim Einkaufen gehalten“, lobt Landrat Schulze Pellengahr. Eine andere Lehre aus der Pandemie werden Landwirte mitnehmen: die Abhängigkeit innerhalb der Wertschöpfungskette bei der Masttierhaltung. Die vorübergehende Schließung eines Coesfelder Schlachtbetriebes im Jahr 2020 traf hoch spezialisierte Agrarwirtschaftler besonders. „Da müssen wir einen alternativen Weg bei solchen Extremsituationen finden, um Existenzen in solchen Lagen nicht zu bedrohen“, meint Landtagsabgeordneter Korth. Kreative Lösungen sind gefragt. Die Gründung einer Regional-AG, die den Vertrieb von landwirtschaftlichen Erzeugungen in der Region stärken will, könnte eine solche Idee sein. Gestreift wurde bei der Zusammenkunft auch die seit Anfang März 2021 geltende Düngeverordnung. „Grundwasser ist mit einer unserer wertvollsten Ressourcen, die einen sorgsamen Umgang benötigt“, so Landrat Dr. Schulze Pellengahr. Eine Gesetzesnovelle war erforderlich geworden, da die Europäische Union wegen punktuell zu hoher Nitratwerte im Grundwasser Deutschland verklagt hatte. Mit dem geänderten Gesetz, das die notwendigen Belange der Landwirtschaft berücksichtigt, sind nun auch im Kreis Coesfeld sogenannte „Rote Gebiete“ benannt worden, auf denen besondere Düngevorschriften einzuhalten sind. Von den insgesamt 74077 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche betrifft das rund 7819 Hektar. Bei einer registrierten Punktbelastung durch Überschreitung des Schwellenwertes von Nitrat wurde vorher der gesamte Grundwasserkörper als belastet eingestuft. Mit den parzellierten Bereichen hat sich das nun geändert.