Ausstellung - Demokraten für den Frieden im Kreishaus eröffnet

Stimmungsvoller Auftakt zu einer ungewöhnlichen Ausstellung: Das Foyer im ersten Obergeschoss des Kreishauses war am Sonntagnachmittag überaus gut besucht – und das nicht nur, weil der Coesfelder Chor „Joyful Singers“ mit mehr als 30 Sängerinnen und Sänge

10.10.2017, 11:54 Uhr
Auf rund 120 Portraits zeigen nun im ganzen Kreisgebiet - wie hier im Kreishaus - engagierte Bürger und Bürgerinnen Flagge für den Frieden
Auf rund 120 Portraits zeigen nun im ganzen Kreisgebiet - wie hier im Kreishaus - engagierte Bürger und Bürgerinnen Flagge für den Frieden

Viele weitere Gäste sorgten für einen würdigen Rahmen beim Start der Ausstellung „Demokraten für den Frieden“. Darüber freute sich auch Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr, der in seiner Begrüßungsrede betonte, dass das Projekt aus einem langen Prozess mit vielen Beteiligten hervorgegangen sei.

So wirkten neben der Kulturabteilung des Kreises alle elf Kommunen sowie die katholische und evangelische Kirche daran mit. In allen Städten und Gemeinden fanden sich Bürgerinnen und Bürger, die sich vom Sendener Profi-Fotografen Felix Hüsch-Waligura ablichten ließen. Zusammen mit einem friedensstiftenden Spruch werden diese über 100 Porträts in den kommenden Tagen auf Bannern überdimensional im öffentlichen Raum an Gebäudewänden ausgehängt – und dort für alle zu sehen sein. Bei der Ausstellungseröffnung im Kreishaus konnten die Besucher schon eine Vorstellung von der Ausstellung erhalten – waren doch insgesamt elf Porträts in einer etwas kleineren Ausführung zu sehen. Viel Lob erntete das Projekt von Kreisdechant Johannes Arntz und Superintendent Joachim Anicker. Anhand einer Geschichte machte der Kreisdechant deutlich, dass Frieden entstehe, wenn man ins Gesicht des Anderen schaue – und das werde mit dieser Ausstellung erreicht. Joachim Anicker betonte, dass „Demokraten für den Frieden“ gerade jetzt ein wichtiges Zeichen für Toleranz und Nächstenliebe setze. Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr umriss den politisch-historischen Gesamtzusammenhang: „Eine Gesellschaft wie die unsrige lebt zweifelsohne von der Mitwirkung und aktiven Mitgestaltung ihrer Bürgerinnen und Bürger.“ Nach den vernichtenden Erfahrungen von NS-Diktatur und Zweitem Weltkrieg, in dem die Parole galt: „Du bist nichts, Dein Volk ist alles“, habe sich das deutsche Volk in der späteren Bundesrepublik bewusst eine freiheitlich-demokratische Grundordnung gegeben; dort stehe der einzelne Bürger mit seiner ihm eigenen Würde im Mittelpunkt. Die 15-jährige Schülerin Emma Edelbusch aus Lüdinghausen fasste ihre vom Land NRW prämierte Geschichtsarbeit zusammen. Sie hatte zum Thema „Religion – ein Trost im Krieg“ in ihrer eigenen Familiengeschichte geforscht. Für den musikalischen und auch inhaltlich passenden Rahmen sorgten die „Joyful Singers“ mit Gospels. Der Coesfelder Chor begeisterte derart, dass er gleich sogar für einen Auftritt beim Katholikentag in Münster verpflichtet wurde. Dort sollen auch, so kündigte der Landrat an, die „Demokraten für den Frieden“ zu sehen sein, so dass die Ausstellung eine Brücke vom Reformationsjahr zum Katholikentag schlägt.