Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen / Gebäude werden in orangefarbenes Licht getaucht

26.11.2021, 19:00 Uhr
Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr wirbt mit dem Gleichstellungsteam Anke Herbstmann (Mitte) und Klaudia Müller für die Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen.
Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr wirbt mit dem Gleichstellungsteam Anke Herbstmann (Mitte) und Klaudia Müller für die Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen.

Es war die erste landesweite Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen, die am gestrigen Donnerstag (25. November 2021) ihren Höhepunkt fand – am internationalen „Orange Day“. Die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten aus dem Kreis Coesfeld, aber auch alle Verbände und Einrichtungen, die im Kreisgebiet Frauen und Mädchen unterstützen, boten zahlreiche Veranstaltungen vor Ort und auch Aktionen im Internet. So wurden in den Städten und Gemeinden des Kreises Giveaways verteilt, Onlineschulungen und Infoveranstaltungen zu einzelnen Themen kostenfrei angeboten, und zahlreiche Aktionen rückten das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit.

Zum 40. Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen wurden zahlreiche öffentliche Gebäude und Wahrzeichen mit orangefarbigem Licht angestrahlt. Die Gleichstellungsbeauftragten schlossen sich mit dieser kreisweiten Aktion der alljährlichen Kampagne „Orange the World“ an, die bereits seit 2008 veranstaltet wird. „Die Illumination der Gebäude an markanten Stellen in der Innenstadt soll Sensibilität schaffen und zum Eintreten gegen Gewalt auffordern“, berichtet Kreis-Gleichstellungsbeauftragte Anke Herbstmann. Aus Sicht des Arbeitskreises Gleichstellung bedarf es solcher Aktionen, um die nötige Aufmerksamkeit für das wichtige Thema zu erreichen. “An alle Bürgerinnen und Bürger wird die herzliche Bitte gesendet: Schauen Sie hin und zeigen Sie den Opfern, dass sie nicht alleinstehen“, appelliert Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr.

Gewalt gegen Frauen passiert tagtäglich im Dunkelfeld von Gesellschaft und Öffentlichkeit. Betroffene Frauen und Mädchen müssen wissen, dass es für sie Schutz und Hilfe gibt und wo sie die gezielten Angebote finden können. Mehr als jede zehnte von Gewalt betroffene Person nimmt Hilfe und Unterstützung nicht in Anspruch, weil ihr Unterstützungsangebote unbekannt sind. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Dunkelfeldstudie „Sicherheit und Gewalt in Nordrhein-Westfalen“, die vom NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung und dem NRW-Innenministerium in Auftrag gegeben wurde. Die polizeiliche Kriminalstatistik hat im Jahr 2020 für Nordrhein-Westfalen 32.705 Opfer vollendeter und versuchter Delikte der häuslichen Gewalt ausgewiesen – 70 Prozent davon waren weiblich. Ein erster Weg für von Gewalt betroffene Menschen ist das bundesweite Hilfetelefon – kostenlos, anonym und rund um die Uhr erreichbar unter 08000116016. Das kompetente Ansprechpersonal kann in vielen unterschiedlichen Sprachen beraten.