Figur des Heiligen Nepomuk ist inzwischen fast fertig gestellt
Es ist ein langgehegter Wunsch gerade von älteren Darupern, dass die vor 80 Jahren in den letzten Kriegstagen zerstörte Figur des Heiligen Johannes Nepomuk, die bis dahin schräg gegenüber vom Kriegerehrenmal am Abzweig zur heutigen Billerbecker Straße gestanden hat, wieder neu errichtet wird. Dem hat sich die vor einigen Jahren neu gegründete Ss. Fabian und Sebastian Stiftung in Darup zusammen mit dem Heimatverein Darup e.V. angenommen.
Es wurde intensiv nach Informationen zu dieser Heiligenfigur recherchiert. Zwar ist die Figur bisher nur schemenhaft auf alten Fotos zu erahnen, im Übrigen aber in den Quellen des Daruper Pfarrarchivs wie auch des Landesarchivs NRW in Münster gut dokumentiert. So ist belegt, dass sie anlässlich des 400. Todestages des Heiligen, im Jahre 1793 von den Eheleuten Major Ludwig Ernst von Bönninghausen (1747-1812) und Theresia Regina von Weichs zur Wenne, damalige Eigentümer des Hauses Darup und Eltern des späteren ersten Landrates des Kreises Coesfeld, Dr. Clemens von Bönninghausen (1785-1864), errichtet worden ist. Der aus dem Westböhmischen stammende Heilige erfreute sich hier zu Lande einer großen Beliebtheit und ist auch heute nicht nur auf Brücken, sondern auch an Wegen und Kreuzungen anzutreffen. Johannes Nepomuk wurde 1380 zum Priester geweiht und wirkte in der Kanzlei des Prager Erzbischofs, absolvierte aber zudem noch ein juristisches Studium in Prag, das er in Padua fortsetzte und mit der Promotion zum Doktor des Kirchenrechtes erfolgreich abschloss. Der Erzbischof berief ihn zu seinem Generalvikar. Er fiel beim bömischen König im Zuge von Machtstreitigkeiten zwischen ihm und dem Erzbischof in Ungnade, wurde verhaftet, gefoltert und am 20.03.1393 von der Karlsbrücke in Prag in die Donau gestürzt und ertränkt. Der Legende nach, soll Johannes hingegen auf Weisung des Königs hingerichtet worden sein, da er nicht preisgeben wollte, was ihm die Frau des Königs in der Beichte anvertraut habe. Seine Verehrung breitete sich rasch in den überwiegend katholischen Gebieten Europas aus und fand so auch bei uns im Münsterland eine rasche Verbreitung.
Nach den vorhandenen historischen Belegen und Vorgaben hat nun der Havixbecker Bildhauer Berthold Hörbelt in klassischer handwerklicher Arbeit in Baumberger Sandstein die Figur des damals sehr populären Heiligen neu erstellt. Hierfür hatte er zunächst ein Modell der Figur erstellt, dass im März durch eine Delegation von Stiftung und Heimatverein Darup in der Bildhauerwerkstatt für gut befunden worden ist. Dieses Modell diente dem Bildhauer nun als Vorlage für die Ausarbeitung der Figur aus einem großen Sandsteinblock. Nun ist auch diese Figur soweit fertig gearbeitet und wurde durch die Vertreter der Ss. Fabian und Sebastian Stiftung wie auch des Heimatvereins Darup nun begutachtet und ebenfalls für gut befunden. Die Figur selbst wird dann auf einem Sandsteinsockel errichtet, der sich aktuell noch in Arbeit befindet. Wenn alles gut verläuft, soll die Figur in Darup auf einer öffentlichen Grünfläche an der Einbiegung zur Billerbecker Straße wieder aufgestellt werden. Auf diese Weise kehrt gut 80 Jahre nach ihrer kriegsbedingten Zerstörung die Figur des Heiligen Johannes Nepomuk wieder nach Darup zurück.
Ermöglicht wurde dieses Projekt durch die Förderung des Kreises Coesfeld und des Landes Nordrhein-Westfalen zur Wiederherstellung und Restaurierung alter Heiligenfiguren und Bildstöcke, auf die sich die Ss. Fabian und Sebastian Stiftung Darup erfolgreich beworben hatte. „Ohne diese tolle Förderung von Kreis und Land wäre es uns nicht möglich gewesen, ein solches Projekt zu stemmen“, erläutert Dr. Christian Schulze Pellengahr vom Vorstand der Ss. Fabian und Sebastian Stiftung Darup.
Wer generell die Arbeit der Ss. Fabian und Sebastian Stiftung in Darup unterstützen möchte, ist herzlich eingeladen, dies mit einer steuerlich abzugsfähigen Spende zu tun: die Bankverbindung der Stiftung bei der Sparkasse Westmünsterland lautet: DE13 4015 4530 0044 5325 21.